“Wir sind stolz darauf, wie wir wirtschaften, wie wir unsere Tiere halten und wie wir unsere Produkte herstellen!” – zu Gast am Kirschleitenhof im niederösterreichischen Klausen-Leopoldsdorf ließen uns Gerti & Herbert Gaupmann an ihrer Philosophie teilhaben.
Unverhofft zum Ab-Hof-Verkauf
Als 1970 Herbert Gaupmanns Eltern begonnen haben, Rinder zu schlachten, geschah das aus rein pragmatischen Gründen. “Ohne es zu wissen, war das die Geburtsstunde unseres Ab-Hof-Verkaufs”, erinnert sich der Landwirt. Man wollte einer Kuh den Transport zum Schlachthof nicht mehr antun, deshalb wurde sie am Hof geschlachtet und verarbeitet. Die gewonnenen Lebensmittel waren eigentlich für den Eigenverbrauch gedacht – die gute Qualität sprach sich aber schnell herum, die Nachfrage stieg und so wurden die Produkte bald regelmäßig an Bekannte und Nachbarn verkauft.
Selbstverständlich hausgemacht
1995 übernahmen Gerti und Herbert Gaupmann den Hof und bauten sich mehrere Standbeine auf, wobei der Ab-Hof-Verkauf und die Einstellpferde heute die Haupteinnahmequellen sind.
Damals wie heute haben sie verschiedene Wurstsorten selbst gemacht, “Erdäpfel, Zwiebel, Eier und Schnaps haben wir von Kollegen und Bekannten mit verkauft – so ist im weiteren die Produktpalette entstanden, die wir jetzt haben”, erinnert sich Gerti Gaupmann, die sich seit kurzem ihrer neuen Leidenschaft widmet – der Herstellung von hausgemachten Nudeln.
Und damit schlägt sie zwei Fliegen auf einen Schlag: Das Sortiment im Hofladen wird erweitert und aufgewertet, gleichzeitig finden die Eier Verwendung, die z.B. zu klein für den Verkauf sind. Das perfekte Beispiel dafür, wie am Kirschleitenhof effektiv gewirtschaftet wird.
Am Kirschleitenhof gibt es unter anderem (alles hausgemacht versteht sich):
- Nudeln in verschiedensten Variationen
- frisches Brot
- Knödel, u.a. Wurstknödel, Grammelknödel oder Leberknödel
- Blutwurst, Presswurst, Käswurst, Dauerwurst, Hauswurst, Pfefferwurst …
- Speck
- Burgerpatties
- Eingelegtes
- Grillfleisch
- Eier
- Schweine- und Rindfleisch auf Bestellung
- uvm.
Kreisläufe verstehen und effizient wirtschaften
Familie Gaupmann weiß: Nur weil sie ihre Produkte selbst veredeln und verkaufen, rentiert sich der Hof. Sie nutzen natürliche Kreisläufe effizient, holen sich z.B. das Stroh selbst, das ist günstiger: “Mit dem Stroh will ich einfach nicht sparen, ob bei Schweinen, Rindern oder bei den Einstellpferden. Es ist ja auch gut für mich: Ich hab dann viel Mist, brauch keinen Kunstdünger und die Kreislaufwirtschaft schließt sich”, erklärt Herbert Gaupmann seine Philosophie.
Unüblich: Hofnachfolge doppelt gesichert
Der Kirschleitenhof ist seit der Gründung 1883 stetig gewachsen. Begonnen hat man mit sechs Hektar Eigengrund, mittlerweile werden insgesamt 57 Hektar bewirtschaftet. 38 Rinder (davon 8 Kühe), 20-30 Mastschweine, 25 Einstellpferde und 2.000 Legehennen werden aktuell von Familie Gaupmann versorgt.
Ohne die Hilfe der beiden Söhne (22 und 20 Jahre) wäre das wohl nicht möglich. Das Engagement der beiden führt zu einem heute seltenen, eigentlich schönem “Problem”: Beiden macht die Landwirtschaft Spaß und sie wollen den Hof übernehmen, es gibt aber nur eine Wirtschaft. Bisher gibt es dafür noch keine Lösung. Die Schwester der beiden Burschen hat sich da lieber rausgehalten, sie absolviert gerade ihre Ausbildung zur Konditorin.
Gaupimat als Verkaufsschlager
Was sich am Hof zu einem unerwarteten Selbstläufer entwickelt hat, ist der Gaupimat: Ein Lebensmittelautomat vor dem Kirschleitenhof, bei dem ausgewählte, hauseigene Produkte rund um die Uhr verfügbar sind. Besonders am Sonntag in frühen Morgenstunden macht sich der verstärkte Absatz bemerkbar: Da legt die Dorfjugend am Heimweg vom Feiern gerne noch einen Zwischenstopp ein, um Eier und Speck für die Eierspeis mitzunehmen!
Wir freuen uns sehr, den Kirschleitenhof und die Familie Gaupmann als AbHof-Partner gewonnen zu haben!
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