Aufgeklärt: Warum es einen eierlegenden Osterhasen gibt

Dass Eier von Hennen und nicht von Hasen gelegt werden, ist allgemein bekannt – trotzdem wird unser Oster-Brauch, nach bunten Eiern zu suchen, die angeblich vom Osterhasen gelegt werden, nur selten hinterfragt.
Grund genug, sich die Sache mal genauer anzusehen!
Beginnen wir mit den Eiern: Sie stehen für Fruchtbarkeit und den Beginn von neuem Leben. Deshalb werden sie seit jeher als Symbol für Ostern verwendet. Das bunte Färben hatte ursprünglich den Zweck, die Ostereier in etwas ganz Außergewöhnliches zu verwandeln, da ihnen Wunderkräfte zugesprochen wurden.

Der Osterhase setzte sich gegen die Konkurrenz durch

Erst seit dem 19. Jahrhundert hat sich der Hase, der genauso wie das Ei für Fruchtbarkeit steht, endgültig als jenes Tier etabliert, das der Geschichte nach zu Ostern die Eier bringt. Vorher glaubte man – je nach Region – auch an den Kuckuck, den Fuchs oder den Storch als Osterei-Lieferant.
Es gibt mehrere Gründe dafür, dass der Hase „das Rennen gemacht hat“, diese sind unter anderem auf folgende Überlieferungen zurückzuführen:

  • Die Geschichte mit dem Lamm
    Das Lamm, in dessen Form auch heute noch oft zu Ostern Kuchen gebacken wird, ist ein traditionelles christliches Oster-Symbol. Der Hase soll aus einem schlecht gezeichneten oder beim Backen aus der Form geratenen Lamm heraus entstanden sein. Wobei diese Erzählung die Frage, warum der Hase Eier bringt, nach wie vor nicht klärt.
  • Balzende Hasen im Frühling
    Einleuchtender klingt hingegen folgende Erklärung: Immer wieder wurden um die Osterzeit in Feldern bunte Eier gefunden. Diese stammten von Wildvögeln, die am Boden brüteten. Balzende Hasen verscheuchten die Vögel aber oft und übrig blieben „tanzende Hasen“, die bunte Eier hinterließen – wodurch der Glaube entstand, die Hasen hätten die Eier gelegt.
  • Hasen als Dreifaltigkeitssymbol
    Im Mittelalter war es Mitgliedern der katholischen Kirche während der Fastenzeit verboten, Eier zu essen, da diese als Fleischspeise eingestuft wurden. Natürlich sammelten sich dadurch jede Menge ungebrauchte Eier an, die dann – als Symbol der Auferstehung – zu Ostern bunt eingefärbt und verschenkt wurden. Die Eier wurden oft mit einem Bild verziert: dem sogenannten „Dreihasenbild“, welches für die Dreifaltigkeit steht und – wie der Name schon sagt – drei Hasen zeigt. So entstand der Umkehrschluss bzw. der Aberglaube, dass es wohl auch die Hasen waren, die die Eier brachten.

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Jetzt, da wir mehr über den Zusammenhang zwischen Ostern und Hasen wissen, ist auch logischer, warum zu Ostern oft Karottenkuchen gegessen wird. Und genau deshalb gibt es für euch auch ein leckeres, österliches Karotten-Gugelhupf-Rezept auf dem Blog!

Fotos: castleguard / Pixabay; Annie Spratt / Unsplash

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