Ein Tierwohlbetrieb mit maximaler Transparenz – nurguat

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„Wir sind ein Tierwohbetrieb, der als Auffangstation für Kälber dient, CO2 in der Produktion spart sowie CO2 am Acker und der Wiese bindet.“

nurguat, ein Erbhof aus der Steiermark, der urkundlich bereits 1533 das erste Mal erwähnt worden ist, wurde während der Nachwuchs beruflichen Tätigkeiten bzw. Ausbildungen abseits der Landwirtschaft nachging, anfangs noch im Vollerwerb von den Eltern bewirtschaftet. Da trotz großem Betrieb eine Weiterführung als konventioneller Lieferant nicht mehr möglich war, ging die Familie gemeinsam auf Ideensuche.

Auffangstation für Kälber

Dabei sahen sie sich mit Herausforderungen, wie dem Klimawandel, der Massentierhaltung, der Kälbertransporte und der Knebelverträgen mit Großabnehmern, aber auch mit Aspekten wie der Nahrungsmittelverschwendung, der Esskultur und der Gesundheit konfrontiert. Kurzerhand haben sie sich dazu entschlossen, all diese Probleme auf einmal zu lösen.

Seither kaufen sie Kälber, die sonst von Nachbarbetrieben nach Spanien oder Holland verkauft werden müssen und ziehen diese, bis sie zu Jungkalbinnen oder Ochsen herangewachsen sind, auf ihrem Hof auf. Somit sichern sie sich kurze Transportwege sowie regionale Partnerschaften und machen den ersten Schritt in Richtung Tierwohl. Sie verzichten bewusst auf Stiere, da sie selbst keine Kälber haben möchten, sondern die Kälber von milcherzeugenden Nachbarsbetrieben kaufen wollen.

Nur das Beste für ihre Tiere

Bei der Aufzucht der Kälber wird neben Heu und Getreide in den ersten Monaten vor allem Milchpulver, das sie mit ihrer hauseigenen Wasserversorgung zu einem Milch-Ersatzprodukt veredeln, genutzt.  Ihre Kälber werden in Gruppen in einem großen Stall gehalten, haben ab dem ersten Tag großen Auflauf zur Verfügung und dürfen, sofern es das Wetter zulässt, täglich die Sonne auf ihrem Fell spüren. Somit wird ab dem ersten Tag auf das Wohlergehen der kleinen Tiere geachtet.

Im Winter stehen die Jungkalbinnen und Ochsen im Stall, der von einem großzügigen Auslauf umgeben ist und der das ganze Jahr genutzt werden kann. Während sie den Sommer auf der Alm verbringen, wird diese Zeit genutzt, um die Wiesen und Felder rund um den Hof zu pflegen und auf den Herbst vorzubereiten. Dies bildet die Futtergrundlage für den Betrieb. Dabei wird kein Futter zugekauft, da die Qualität ausgezeichnet sein muss, und der Kreislauf geschlossen bleiben soll. Die Tiere werden mit eigener Grassilage, eigenem Heu und eigenem Getreide gefüttert. Das Nebenprodukt beim Getreideanbau ist Stroh, das als Einstreu genutzt wird. Der durch die Tierfütterung erzeugte Festmist wird veredelt und als biologisch wertvoller Dünger wieder auf die Felder ausgebracht. Dies spart Geld, schont die Umwelt, baut Humus auf und stellt die Grundlage für ihre ökologisch nachhaltige Kreislaufwirtschaft dar.

Köstlichkeiten im Glas

Sind die Tiere ausgewachsen, werde diese bei einem nahegelegenen Bauern geschlachtet und die Fleischstücke in ihrem Verarbeitungsraum zerlegt. Je nach Wunsch wird dieses Fleisch, vom 3kg Filet bis hin zum einzelnen Schnitzel, abgepackt. Da von diesem Fleisch nicht immer alles verkauft werden kann, wird alles, das bis zur nächsten Schlachtung übrigbleibt, nicht weggeschmissen oder günstig an den Mann gebracht, sondern zum Fertiggericht im Glas verarbeitet. Diese sind, wie der Name schon sagt, NurGuat. Das „Nur“ steht dabei für „natürlich“, „ursprünglich“ und „regional“.

Diese Fertiggerichte oder besser gesagt „Köstlichkeiten im Glas“ bestehen aber nicht nur aus Rindfleisch. Von Partnern werden Tomaten, Zwiebeln, Dinkel, Karotten und viele andere gesunde Lebensmittel gekauft. Das Besondere daran: Sie verwenden für ihre Fertiggerichte nur Ware, die der Partner (dieser MUSS ein Bauer sein!) nicht mehr verkaufen kann, weil es entweder zu groß, zu klein oder unförmig ist. Dabei kommen sogar die Gewürze selbst zu 100% aus Österreich. Das bedeutet, dass ALLE Zutaten im Glas aus Österreich stammen und Transportwege sowie CO2 dadurch gespart werden können.

Der Betrieb zeigt somit, dass nachhaltige und ökologische Landwirtschaft ganz ohne globale Futtermittel und Tiertransporte funktionieren kann und, dass es möglich ist diese gänzlich mit den eigenen Produkten zu wirtschaften.


Wo finde ich den Betrieb?
NurGuat
Perchau 45
8820 Neumarkt in der Steiermark


(c) NurGuat

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